"Darstellendes Spiel"
wird Abiturfach


Seit dem Schuljahr 2006/07 kann am AGD im Rahmen eines Schulversuchs Darstellendes Spiel als Abiturfach gewählt werden. Darstellendes Spiel ist ein Fach, das in Berlin seit 25 Jahren weite Verbreitung gefunden hat. Es bringt den Schülern die facettenreiche Sprache des Theaters nahe: Text, Sprechen, Gestik, Mimik, Pantomimik, Tanz, Raum, Kulissen, Kostüme, Requisiten, Klang, Musik, Bühnentechnik... Insbesondere aber werden Sprach- und Sprech-Kompetenzen sowie die Fähigkeiten der Selbstdarstellung und der Präsentation von Inhalten geschult.
  Ein fachübergreifender und fächerverbindender Charakter ist für Darstellendes Spiel selbstverständlich: Sprache, Bilder und Musik sind neben Inhalten aus dem sozialen und politischen Leben stets beteiligt. Insofern bietet "DS" auch die Chancen des Lernens in fächerübergreifenden Projekten. In jedem Kurs wird ein Theaterstück erarbeitet. Es kann sich um die Inszenierung eines vorhandenen Schauspiels handeln, oder es wird ein von den Schülern selbst geschriebenes Bühnenwerk aufgeführt.
  Durch die konsequente Arbeit in einer Gruppe werden vielfältige Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Konfliktlösungsstrategien, Kreativität und Kommunikation vermittelt. Nicht nur die künstlerische Selbstdarstellung, sondern auch die kritische Beobachtung der Leistungen durch die Gruppe schulen die bewusste Selbst- und Fremdwahrnehmung - entscheidende Fähigkeiten für den Erfolg eines jeden im sozialen Umfeld.
  Wie aber nun sieht konkret eine Abiturprüfung in einem 'blumigen' Fach wie "DS" aus? Abiturprüfungen in Darstellendem Spiel gibt es überwiegend im Rahmen der sogenannten "5. Prüfungskomponente" als Präsentationsprüfung (Maus über Bild ziehen!). Möglich ist auch eine mündliche Prüfung im vierten Prüfungsfach. In beiden Fällen ist der Normalfall eine szenische Präsentation, an die sich ein kritisches Prüfungsgespräch anschließt. In jeder Form ist eine Gruppenprüfung (bis zu vier Kandidaten) wählbar. Für die 5. Prüfungskomponente bereitet sich eine Gruppe zu einem selbst gewählten Thema drei Monate selbstständig auf die Präsentation vor, im vierten Prüfungsfach wird die Aufgabe am Prüfungstag gestellt; nach einer angemessenen Vorbereitungszeit (ca. eine Stunde) folgt dann die mündliche Prüfung. Wie bei allen Präsentationsprüfungen zeigen auch die Schülerinnen und Schüler des Darstellenden Spiels großes Engagement, um in dieser besonders herausfordernden Prüfungsvariante ihre Kompetenzen vorzustellen.

 

2006/7:
Tanztheateraufführung "Mi Corazon" am AGD
Moderner Unterricht am AGD: die Schüler nehmen an der Präsentation des Stoffes teil. Und traditioneller Unterricht: Bild aus den Anfangszeiten des AGD (Physiksaal).
2006/7:
...kommt unverhofft...

Seit 2006 hat der Bildungssenator eine Schulinspektion etabliert. Teams aus Lehrkräften, Schulleitern, Eltern, der IHK und den Unis überprüfen die Qualität einer jeden Schule im Fünfjahres-Turnus und geben Anregung zu Verbesserungen. Außerdem: Schulen schärfen mit dem Schulprogramm, das sie sich explizit zu geben haben, ihr Profil, setzen sich damit Ziele und überprüfen, ob sie diese auch erreichen.
  Nicht schlecht. Natürlich alles dem 'PISA-Schock' (s.u.) geschuldet... Und - es scheint zu helfen.
  Allerdings: Man hört, dass solche Kontrollvisiten oft erstaunlich kurz ausfallen und ihr Augenmerk auf bestimmte, leicht erfassbare Formalien beschränken, z.B. ob gerade eben während der Stipp-Visite auch nach Klippert in Teams gesessen und gelernt wird. Bei manchem älteren Kämpen kann da schon mal die jugendliche Trotzphantasie entstehen, gerade dann, wenn die 'Kontrollettis' kommen, einen klassischen Lehrervortrag zu halten... (Bild von klassischem Frontalunterricht aus den Anfangszeiten des AGD? Maus über Bild ziehen!)
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