Carl Kappus wird Direktor (1929-1949).
Ein "Sprachgenie" (an die 16 Sprachen
soll der Altphilologe und Slawist beherrscht haben, in den großen Ferien
habe er jeweils eine neue dazu gelernt und eine berühmte Grammatik sei
sein Werk - so berichten die Altschüler von ihm) und ein
"Kronprinzen-Erzieher" - natürlich mit
"national-konservativer" Ausrichtung. |
Das AGD im "Dritten Reich" - ein 'heißes
Eisen'? Wer sich traut, dies gefährliche Eisen prüfend anzufassen, dem
erweist sich's insgesamt als eher lauwarm. Denn summa summarum war am
AGD eine national-konservativ gesinnte Elite auf innere
Distanz gegenüber dem 'Nazi-Pöbel' gegangen und beschränkte sich
im Großen und Ganzen auf äußere Konformität.
Dies konnte jene Elite sich leisten, weil sie dafür mächtig genug
war. Nirgendwo wird das deutlicher und glaubwürdiger, als in einer Karikatur
von einem Schüler als "Der große Führer", die unzensiert im Heidehaus-Gästebuch
überlebt hat (Bild s. links; und groß > Bilderserie
aus der NS-Zeit am AGD hier
klicken!). |
Die Nazis ergreifen die Macht, auch am AGD. Von oben
wird verfügt, dass denjenigen Schülern, die sich bei der "nationalen
Erhebung" besonders hervorgetan haben und darüberhin sitzen geblieben
waren, nachträglich das Versetzungszeugnis zugesprochen
werden müsse. Später werden die Offiziersanwärter vorzeitig ihr Abitur
machen dürfen. |