...ästhetisch-musisch.
Ein neues Schulprofil
wird beschlossen
Im Jahre 2000 beginnt das AGD mit einem sogenannten "Schulversuch"
(sprich: einem pädagogischen Experiment im Rahmen des Berliner Schulgesetzes).
Schulversuche, die stets nur befristet genehmigt werden, enden entweder
in deren Scheitern, oder mit einem Ergebnis, das allgemein eingeführt
wird, oder mit der Einrichtung einer "Schule besonderer
pädagogischer Prägung". Der Schulversuch des AGD - wir haben's
schon besprochen - war die Eröffnung der projektorientierten, d.h. fächerübergreifenden
"Werkstatt Kultur und Sprache", und zielte auf die Erzielung des
Status "SbpP" (nochmal: "Schule besonderer pädagogischer Prägung"). Noch
dauert der Schulversuch an - ungewöhnlich lange; anvisiert ist ein Ende
im Jahr 2010.
Mit Blick nun auf die Erlangung des Prädikats "SbpP" hat die Schulkonferenz
- nach längerem Ringen - am 23.6.2008 ihr angestrebtes Profil in Worte
gegossen: "Das humanistisch orientierte Arndt-Gymnasium
Dahlem hat ein ästhetisch-musisches Profil." Wer das Profil
der Schule im Überblick studieren will, der klicke
hier. Wen ansonsten das nüchterne "Profil der Schule in Zahlen" interessiert, der klicke hier.
Dem Chronisten - als zwar nicht mehr ganz Außenstehendem, aber
doch um Überparteilichkeit und Allgemeinverständlichkeit Bemühtem - seien
zwei Bemerkungen erlaubt:
- Man kann sich fragen, wie es zu dem ein wenig pleonastisch klingenden
Wort-Zwilling "ästhetisch-musisch" kam, da alles Musische selbstverständlich
auch ästhetisch sein muss. Das Wort "musisch" darf ja nicht missverständlich
auf "musikalisch" reduziert werden, kommt es doch von den antiken "Musen",
die ja eigentlich, der Intention nach, die Gesamtheit der - die Sinne,
also die "Aisthesis" ansprechenden - Künste repräsentieren sollen. Allerdings,
sieht man näher zu, dann findet sich unter den - seit Hesiod - neun Musen
(angeführt von Apollon Musagetes, dem Musenführer), mit ihren spät und
nie einhellig zugewiesenen Funktionen, keine, die Malerei und Bildhauerei
darstellt (ganz zu schweigen von computer-basiertem Design). Also mag
man in dem "ästhetisch" neben dem "musisch" doch ein Bemühen der eher
stillen bildenden Künstler am AGD erspüren (die sich ja auch um Computer-Künste
bemühen, sogar für Hochbegabte), sich neben den mächtig brillierenden
Musik- und (Tanz-)Theater-Menschen an der Schule zu behaupten. Möge jeder
sich hier seinen Teil denken; sichtbar wird in jedem Fall: die Vielfalt
des Künstlerischen am AGD!
- Das "Profil" versucht nicht das - am AGD ungewöhnlich breite
- Fächerangebot zu umschreiben! Es wäre völlig
falsch, das AGD auf "humanistisch" und "ästhetisch-musisch" reduzieren:
Die erste Fremdsprache ist Englisch, und
damit sind wir nicht (nur) im Griechenland der Antike oder im Europa der
Humanisten, sondern in der globalen Jetztzeit. Außerdem ist die
'reale' Komponente, also Mathematik
und Naturwissenschaften, speziell mit dem
Projektfach "Natur und Technik", und das
moderne Computer-Wesen, in Form von Programmier-Unterricht,
Nutzung von PC's für Textgestaltung, Bildbearbeitung, Internet-Recherchen,
Präsentation und sogar 3D-Design, absolut gleichberechtigt präsent. Das
Profil also bezeichnet nur das, was am AGD besonders ist, den 'special
flavour', könnte man neudeutsch sagen!
Also bleibt festzuhalten: Der berühmte und doch so flüchtige, meist
nur gesuchte "Arndter Geist", - dem Chronisten
sei ein Versuch gestattet, ihn steckbrieflich zu fassen - er ist nicht
nur humanistisch und musisch
- er war und ist immer auch: pragmatisch.
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